Hintergrund zu dieser Umfrage
GermanZero schlägt verschiedene Maßnahmen vor, um Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft deutlich zu verringern und ökologischere Alternativen zu fördern. Hierzu zählt der Ausbau des Ökolandbaus, eine Begrenzung von Tierbestandszahlen und des Düngereinsatzes, und ein regulärer Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf tierische Lebensmittel. Hierdurch erhöhen sich jedoch auch die Lebensmittelpreise.
Würde man alle externen Kosten mit einberechnen, die der Gesellschaft z. B. durch den Flächenverbrauch und die Emissionen in der Tierhaltung entstehen, wären die Erzeugerpreise für ein Kilogramm Rindfleisch etwa 5-6mal so hoch wie sie heute sind. Bei Schweine- und Geflügelfleisch sowie Milch und Eiern stiegen die Preise um das Zwei- bis Vierfache. Ein geringerer Konsum dieser Lebensmittel infolge höherer Preise käme dem Klima zugute.
Die höheren Preise würden jedoch nicht nur dem Klimaschutz dienen, sondern auch der Förderung kleiner Betriebe. Kleinere und ökologisch wirtschaftende Betriebe würden wieder wettbewerbsfähig mit großen Agrarfirmen, weil die aktuellen Dumpingpreise der großen Hersteller so nicht mehr möglich wären.
Auf der anderen Seite müssten diese mit wirtschaftlichen Einbußen zurecht kommen. Auf Endverbraucher*innen, die viele tierische Lebensmittel konsumieren, kämen zudem ggf. deutlich höhere Lebenshaltungskosten zu.
Tierische Produkte sollten aus der verminderten Umsatzsteuer herausgenommen werden und diese mit der normalen Umsatzsteuer versehen werden. Um eine Veränderung im Konsumverhalten zu bewirken, dass das nicht mehr Lebensnotwendig sondern eine Art "Luxusprodukt" geworden ist.
Das auf jeden Fall - aber ausreichen wird es nicht, damit Pflanzenfleisch billiger als Tierfleisch ist...
Kita- und Schulverpflegung sollte bio und regional sein, max. 1 Fleischgericht pro Woche.
Das Argument, mit höheren Nahrungsmittelpreisen sozial schwache Mitglieder zu benachteiligen, ist eine zu oft genutzte eine faule Ausrede. Wenn sich in Deutschland Menschen eine klimaverträgliche Ernährung nicht leisten können, liegt das nicht an den Klima-Maßnahmen, sondern an der sozialen Umverteilung.
Deutschland gibt im Vergleich extrem wenig Geld, ca. 10%, für das Grundbedürfnis (!) Essen aus. Da darf es also gern auch etwas mehr (und etwas weniger beim Kurzurlaub, Shopping etc.) sein.
Zur Unterscheidung von tierischen / pflanzlichen Produkten: eine Besteuerung in dieser Art würde niemandem verbieten, Tierprodukte zu essen. Aber das Maß würde gleichzeitig auf ein klimafreundliches und gesundheitsförderndes Level gefahren werden (siehe jede Ernährungspyramide). Alle Menschen könnten sich weiterhin die wichtigsten Grundnahrungsmittel Obst, Gemüse, Getreide leisten.
Für eine gesunde Ernährung brauchen Menschen keine tierischen Produkte - etliche Veganer beweisen das. Deshalb bin ich prinzipiell auch der Meinung, dass durch entsprechend hohe Preise diese Lebensmittel von den meisten Speiseplänen verschwinden würden - zu Gunsten der Umwelt. Wenn dies jedoch ohne Ausgleich bzw. schon in einem ersten Schritt geschieht, ist die Akzeptanz der Maßnahme wahrscheinlich sehr gering.
Ich finde, die Preise für tierische Lebensmittel sollten sich auf jeden Fall erhöhen. Zugleich sollten aber pflanzliche, nachhaltig und umweltschonend produzierte Grundnahrungsmittel so subventioniert werden, dass eine ausgewogene, überwiegend pflanzliche Ernährung für Konsument*innen preisgünstiger wird.
Die vegane Ernährung leistet einen wichtigen Beitrag zur Lösung von Umweltproblemen – seien es die Folgen der Überdüngung oder die Emission von Treibhausgasen. Auch die Ernährungsgerechtigkeit spielt eine Rolle, denn die Tierhaltung geht in aller Regel mit einer großen Verschwendung von Kalorien, Proteinen und anderen Nährstoffen einher. Das liegt daran, dass die Tiere den größten Teil der ihnen zugeführten Nährstoffe verbrauchen, um ihre Skelette aufzubauen, sich zu bewegen und ihre Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. All das produziert keine Lebensmittel. Und schließlich gibt es gesundheitliche Aspekte: Die vegane Ernährung kann helfen, vielen Volkskrankheiten vorzubeugen und sie sogar zu heilen. Zudem ist sie ein Beitrag, den Problemen des Antibiotikamissbrauchs in der Tierhaltung und der Entstehung von Resistenzen entgegenzuwirken.
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Eine vegane ganzheitliche Ernährung sollte auf allen Ebenen und für alle Menschen möglich gefördert werden.
Es würde meines Erachtens schon etwas bringen, wenn die wahren Kosten im Preis enthalten wären. Also
wenn das Tier Sojaschrot aus Südamerika zu fressen bekommt,
wenn eine Hühnermastanlage die Umgebung mit Emissionen belastet
wenn die Gülle der Mastanlage in der Umgebung das Grundwasser belastet
wenn der Wasserverbrauch für die Herstellung von einem Kilo Fleisch entsprechend hoch ist...
...müssen diese Kosten für Umwelt und Gesellschaft auch im Produkt wirklich enthalten sein. Wenn z.B. der finanzielle Aufwand einer Dekontaminierung des Grundwassers einer Region im Hähnchennugget auftaucht, ist es plötzlich sehr viel teurer.
Ja, ich bin damit einverstanden, dass sich die Preise von tierischen Lebensmitteln als Folge der vorgeschlagenen Klimaschutzmaßnahmen erhöhen. Besser gesagt: ich würde dies sehr begrüßen. Die Maßnahmen sollten neben der Herausnahme von tierischen Produkten aus der ermäßigten MwSt auch durch die Einbindung der Lebensmittelproduzenten in die CO2 Bepreisung beinhalten.
Grundsätzlich sollte gelten, dass das Einkaufen von klimafreundlichen Lebensmitteln (primär vegan / vegetarisch, sekundär von Fleisch aus art- und klimagerechter Haltung) subventioniert wird und umgekehrt. Alles, was dem Klima schadet, muss teurer werden. Und die, die das nicht mittragen können, müssen es ermöglicht bekommen.
Ich stimme Ihnen prinzipiell zu, mit der kleinen Ausnahme: Es gibt keine artgerechte Tierhaltung. Aber das ist eher eine ethische, als eine umweltpolitische Diskussion.
Als Ausgleich könnten pflanzenbasierte, wenig verarbeitete und umweltfreundlich(er) verpackte Lebensmittel von der Mehrwertsteuer komplett ausgenommen werden.
Das deckt sich gut mit den Thesen von GermanZero im Bereich "öffentliche Verpflegung". Unser Vorschlag ist eine Vorbildfunktion der öffentlichen Hand:
Lebensmittel sollen vornehmlich aus ökologischem und regionalem Anbau stammen, Gerichte sind verstärkt pflanzenbasiert gestaltet;Transportwege und Verpackungsmüll sollen reduziert werden, Lebensmittelabfälle durch Abfallmanagement-Konzepte deutlich verringert.
Kostenlose Kita- und Schulverpflegung für Kinder aus materiell schlecht gestellten Familien sollte es sowieso immer geben. Höhere Preise für tierische Lebensmittel (genauso wie alle anderen höheren Preise, die ökologische und soziale Folgekosten nach dem Verursacherprinzip enthalten) sollen durch eine verminderte Besteuerung von Arbeit und eine angemessene Grundsicherung für Arbeitslose ausgeglichen werden. Das Schädliche (fossile Brennstoffe) muss besteuert werden, nicht das Nützliche (Arbeit).