Antrags-Code: ID-2021-03-42
Landwirten sollten bei der Umstellung von Nutztierhaltung auf Pflanzen unterstützt werden
Ziel des übergreifenden Vorschlags ist ein Systemwechsel über einen Rückbau der Tierhaltung bei gleichzeitigem Aufbau einer klimafreundlichen Landwirtschaft. Um im gegenwärtigen System bestehen zu können haben Bauern hohe Investitionen in die Tierhaltung getätigt, z.B. in Ställe, Umbauten, Maschinen. Ist es sinnvoll, dass den Landwirten Ausstiegs – und Umstiegsprogramme aus der Tierhaltung angeboten werden? Wenn ja, wie müssten diese gestaltet sein?
Beispiele wären: 1) Finanzierung von Umbauten, z.B. Ställe in Einrichtungen für Vertikale Landwirtschaft (Vertical Farming) 2) Organisatorische Unterstützung (monetär/ nicht-monetär) bei einem Rückbau der Tierhaltung 3) Kostenlose Beratungs- und Coachingangebote für den Umstieg auf biozyklisch vegane Landwirtschaf
Was haltet ihr von diesen Beispielen? Ist das eine Hilfe für Landwirte? Wie könnte ihnen noch geholfen werden?
Die Niederlande haben bereits ein Aus-/Umstiegsprogramm eingeführt (allerdings nicht primär aus Gründen des Klimawandels, sondern aufgrund der Eutrophierungen / Nitratbelastungen): https://www.agrarheute.com/politik/niederlande-bieten-ausstiegspraemie-fuer-tierhalter-574652
PS: Dieser Vorschlag kommt ursprünglich von Martin Müller, danke dafür!
Für den Sektor "Landwirtschaft, Landnutzung und Ernährung" haben wir die Kommentierung beendet.
Die Ergebnisse der Auswertung sind hier zu finden:
https://beteiligung.germanzero.org/Ergebnisse_LW
Wir müssen um das Klima und die Umwelt zu retten die Tierhaltung beenden, aber wir brauchen die Landwirte für biologisch angebaute regionale Pflanzenkost.
Es ist keine Lösung ehemalige Tierhalter in die Insolvenz fallen zu lassen. Darum sind zielgerichtete Subventionen für klima- und umweltfreundliche Transformationen von Tierprodukten hin zu Pflanzenkost unerlässlich.
Der beste Vorschlag überhaupt !
Ich finde das Wichtigste ist ein Umstiegsprogramm für die Bauern. Wenn sie nicht wissen wie sie es anstellen sollen, machen sie es auch nicht. Ich habe leider kein Wissen darüber was in der Ausbildung zum Landwirt alles behandelt wird, deshalb kann ich auch nicht beurteilen, ob die Bauern theoretisch wüssten was sie außer z.B. Milchkuhhaltung noch machen könnten um ihr Geld zu verdienen.
Eine Arbeitskollegin hat im Nebenerwerb eine Landwirtschaft mit u.a Milchkühen. Sie und ihr Mann arbeiten beide Vollzeit um den Hof erhalten zu können. Ich habe sie gefragt was nötig wäre, damit sich die Landwirtschaft lohnen würde und sie keinen Vollzeitjob nebenbei ausüben müsste. Ihre Antwort: Man müsste auf Bio umstellen und nur noch Gemüse anbauen. Also das Wissen scheint vorhanden, nur die Anreize fehlen.
Liebe Christina,
Du hast sicher auf dieser Seite https://beteiligung.germanzero.org/ gesehen, wie der Werdegang der Ideen ist, die mit vielen Fachleuten bei GermanZero zu einem Gesetzesentwurf entwickelt werden. Für das Thema „Landwirtschaft“ schließen wir heute die dritte von vier Stufen ab. Wir haben – auch Dank Deiner Beiträge und Stimmen – nun viel Material bekommen, das wir mit unseren Fachleuten für die nächste Stufe „Übersetzung in Gesetzestexte“ aufarbeiten werden.
Ab Morgen fangen wir mit dem Thema „Energie“ an. Sicher hast Du hierfür auch richtig gute Ideen, die uns auf unserem Weg zum Ziel weiterbringen.
Hoffentlich hast Du bei „Mein Konto“ die Häkchen so gesetzt, dass Du eine Benachrichtigung vom ZeroLab bekommst, wenn es Antworten zu Deinen Beiträgen gibt.
Ach ja… und es ist sicher immer wieder gut, den Spam-Ordner zu besuchen, um zu sehen, ob nicht eine Nachricht vom ZeroLab aus Versehen dort gelandet ist…
Bis hierhin vielen Dank an Dich!
Wir freuen uns auf weitere Beiträge und wertvolle Ideen von Dir!
Dein ZeroLab-ModerationsTeam
Es gibt in Deutschland auch schon eine Gruppe von Leuten die so was anbieten. Nur leider alles noch aus eigener Tasche. Sie sind gerade dabei einen gemeinnützigen Verein zu gründen.
Sie nennen sich BeVeLa:
https://instagram.com/bevela.de?igshid=c3hs6nhjbcq4
Sehr interessant! So etwas bräuchten wir im großen Stil und möglichst vom Staat gefördert!
Vielen Dank für diesen überaus wichtigen Vorschlag!
Anstatt die unethische und klimaschädliche Tierhaltung zu subventionieren (was leider auch die Absicht der Borchert-Kommission ist), müssen die Gelder in einen ethisch-ökologisch-sozialen Umbau der Landwirtschaft investiert werden. Eine Förderung der Umstellung auf bio-vegane Landwirtschaft ist einer der wichtigsten Bausteine dieser Transformation, da sie dadurch beschleunigt werden kann.
Wir dürfen die Landwirt*innen mit den Kosten dieser notwendigen Umstellung nicht alleine lassen.
Eine artgerechte Haltung mit gentechnikfreiem BioFutter direkt vom Hof oder aus der Region (mind. 50 %) trägt zum Klimaschutz bei, da nur so viele Tiere pro Fläche gehalten werden wie Boden, Gewässer und Klima vertragen. Mit den Plänen der Borchert Kommission liegt ein Masterplan zum Umbau der Nutztierhaltung im Grunde vor, dabei müssen die Bio-Vorgaben zur Haltung zum Maßstab der höchsten Stufe werden. Wichtig ist, dass am Ende des Umbaus eine Tierhaltung steht, die von den Menschen akzeptiert wird und gut für Schwein, Rind, Huhn sowie Umwelt und Klima ist.Voraussetzung für den Umbau der Tierhaltung ist die Finanzierung. Denkbar wäre es dafür eine Abgabe auf tierische Produkte zu erheben und darüber besonders artgerechte Haltungsverfahren zu
unterstützen.
Aufgrund von durchschnittlich 90% Energieverlusten bei der Umwandlung pflanzlicher Proteine und Nährstoffe in Fleisch, Milch und Eier verursachen tierische Produkte gegenüber gleichwertigen pflanzliche Alternativen ein Vielfaches an schädlichen Stoffwechselprodukten, insbesondere Treibhausgasen [1],[2].
Diese biochemische Gesetzmäßigkeit lässt sich auch durch Bio-Tierhaltung nicht außer Kraft setzen.
Vielmehr sind Tierprodukte aus Bio-Tierhaltung insgesamt ähnlich oder sogar klimaschädlicher als Tierprodukte aus konventioneller Intensivtierhaltung [3].
Die Gründe dafür sind:
(1) Höherer Flächenbedarf für Futtermittelanbau und Weideland und damit höhere Emissionen aus Landnutzungsänderungen [3]
(2) Geringere Erträge pro Tier [4]
(3) Höhere Methanemissionen bei Wiederkäuern aufgrund höherer Grünfutteranteile [4]
-----------------------------------------------------------
Die Vorschläge der Borchert-Kommission ändern in keinster Weise das grundlegende Problem, nämlich, dass die Tierhaltung generell ein völlig ineffizientes System der Nahrungsmittelerzeugung ist und extrem klimaschädlich durch direkte Treibhausgasemissionen und hohen Carbon-Opportunitätskosten. Das ohne Subventionen ohnehin nicht überlebensfähige System soll vielmehr mit Milliarden weiter am Leben erhalten werden.
-----------------------------------------------------------
Quellen:
[1] https://en.wikipedia.org/w/index.php...
[2] https://doi.org/10.1126/science.aaq0216
[3.1] https://www.ifeu.de/fileadmin/uploads/Reinhardt-Gaertner-Wagner-2020-Oekologische-Fu%C3%9Fabdruecke-von-Lebensmitteln-und-Gerichten-in-Deutschland-ifeu-2020.pdf
[3.2] https://doi.org/10.1038/s41467-020-19474-6
[3.3] https://doi.org/10.1016/j.agsy.2007.06.001
[4] http://www.pilotbetriebe.de/download/Tagung_2013/Paulsen.pdf
Absolut richtig! Wenn wir das Sojaschrot direkt verwenden, anstatt es an unsere Schweine zu verfüttern, bekommen wir die 10-fache Menge (Pflanzen)fleisch heraus. Tierhaltung ist in der Tat sehr ineffizient!