Antrags-Code: ID-2021-03-53
E-Autos sind fahrende Stromspeicher. Bei erhöhter dezentraler Stromerzeugung muss das Stromnetz stabilisiert werden. E-Autos können das übernehmen.
Bei dezentraler Stromerzeugung ist es wichtig das Stromnetz zu stabilisieren. Wenn in einer Region die Wolkendecke aufreißt oder der Wind auffrischt, steht regional/lokal auf einmal viel Energie zur Verfügung. Die Netze müssen hier kurzfristig reagieren.
PKW stehen zu über 90% der Zeit rum. Wenn EAutos herumstehen, kann die Speicherfunktion genutzt werden, um das Netz zu stabilisieren. Bei vielen tausend Autos würde der Akkustand in diesem Fall nur um wenige % schwanken. Das ergibt keine Belastung für das Auto, aber eine riesige Entlastung für das Stromnetz.
Um Ressourcen zu sparen wäre es darüber hinaus sinnvoll, die Energie aus dem Autoakku im Haus verwenden zu können. Warum sollte jemand in der Nacht Strom aus dem Netz beziehen, wenn er noch Solarstrom vom Vortag im Auto hat?
In diesem Bericht, der unter anderem vom BMU gefördert wurde, werden dazu einige wichtige HIntergründe beleuchtet:
https://irena.org/publications/2019/May/Innovation-Outlook-Smart-Charging (Summary for Policy Makers mit 16 Seiten; voller Bericht 138 Seiten)
Dort wird unter anderem bemerkt, dass das Nutzen von Elektroautos als Speicher vor allem einen positiven Effekt auf die Lastspitzen hat, da durch die Speicherkapazitäten weniger installierte Leistung im Netz verfügbar sein muss. Oder anders gesagt: anstatt mehr PV- und Windanlagen bauen zu müssen um Lastspitzen abzufangen, kann man Energie aus den Autobatterien einspeisen, und vor allem auch die Autos anweisen, erst wieder zu laden, wenn die Spitze vorbei ist.
D.h. das Auto lädt nicht zwischen 17 und 20 Uhr, sondern zwischen 22 und 05 Uhr. Für solche Lastverschiebungen müssen die Batterien nicht mal einspeisen können, nur das Laden muss verzögert stattfinden können. In dem Bericht werden auch einige Projekte erwähnt, in denen das bereits erfolgreich getestet wurde.
Tibber kann das heute schon, https://tibber.com/de/smarter-stromvertrag
E-Auto als Vehicle to Grid wird erst kommen, wenn die Batterien mehr als 10.000 Ladezyklen haben, ansonsten werden die Hersteller die Garantien reduzieren.
Ich habe jetzt zu Hause eine Smart Meter (Discovergy), Wallboxen (easee Home) und PV (SolarEdge).
Bis jetzt habe ich noch keine Lösung für PV und- Energieüberschuss optimiertes laden gefunden. Kennt jemand eine freie open source Lösung?
Solarmanager (https://www.solarmanager.ch/ ) ist mir zu teuer und unterstützt nicht Discovergy Meter
Das hört sich zwar gut an. Ist es aber nicht. Denn tagsüber, wenn zuviel Sonnenstrom im Netz ist, sind viele Autos unterwegs u auf dem Parkplatz, können also nicht geladen werden. Und die derzeitige Ladetechnik erlaubt keine Rückspeisung. Das kann man zwar ändern, das ist aber sehr teuer u aufwändig. Also keine gute Idee, es gibt bessere.
Deswegen müssen ja schnell Steckdosen auf die Parkplätze: 1.4 KW reichen da vollkommen (6 A, 240V).
Das stimmt. Vielleicht die neueste Technologie könnte uns helfen. Im Moment hat "Nighttime Photovoltaic Cells" von einem Experte erfunden, um nachts die Autos aufzuladen. Du kannst mehr über es hier informieren. (https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acsphotonics.9b00679) Es wäre gut, wenn wir die neueste Technologie verwenden würden.
Guten Morgen Marleutertin,
vielen Dank, dass Du Dich hier mit tollen Ideen einbringst.
Wenn Du Deinen Vorschlag von den anderen beiden abheben möchtest, hätte ich noch ein paar Tipps für Dich:
1) Wie richte ich weiterführende Themen zu meinem Vorschlag ein?
Im Vorschlag oben rechts die Schaltfläche "Themen ansehen und bearbeiten" anklicken.
Dort kannst Du noch einige, besonders gute Beispiele, Regulierungsmöglichkeiten und soziale Aspekte aufführen. Wenn Du magst, kannst Du auch noch andere Themen hinzufügen.
Wichtig ist hier, dass Du - wenn Du das Thema schon angeklickt hast - oben rechts die blau umrandete Schaltfläche "Thema bearbeiten" anklickst.
Hier könntest Du auch den Zusammenhang zwischen Deinem Vorschlag und der Einsparung von CO2-e erwähnen.
...
2) Wie füge ich meinem bereits veröffentlichen Vorschlag noch ein Bild hinzu?
Klicke in Deinem Vorschlag rechts im oberen Drittel auf die blau umrandete Schaltfläche „Dashboard“.
Im Dashboard ist oben links in gelber Schrift die Schaltfläche „Vorschlag bearbeiten“
Ändere was auch immer Du willst – Du kannst auch noch ein Bild einfügen.
Dann sind die nächsten Schritte eigentlich ganz klar und intuitiv…
Das ZeroLab-Moderationsteam freut sich über Deine Beiträge!
Viele klimafreundliche Grüße
Sabine
Vielen Dank für diesen Vorschlag.
Ich habe noch zwei Fragen, um den Beitrag ein bisschen mehr konkretisieren zu können.
Gibt es zum einen eine Quelle, anhand derer die Zahlen und die Entlastung des Stromnetzes belegt werden können?
Und welche konkreten Maßnahmen müsste der Bund ergreifen, um den Vorschlag umsetzen zu können?
Wie Aribert Peters schon kommentiert hat, wäre dafür Ladeinfrastruktur zusätzlich zu Privatgaragen auch an Arbeitsplätzen und (halb-)öffentlichen Parkplätzen, wie z.B. bei Einkaufszentren hilfreich. Dadurch könnte eine größere Menge von parkenden Elektroautos auch tagsüber ans Netz angeschlossen werden.
Das könnte man vermutlich durch eine Förderung solche Ladeinfrastruktur durch den Bund erreichen.
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Einige Zahlen werden z.B. hier gegeben: https://irena.org/publications/2019/May/Innovation-Outlook-Smart-Charging - dort wird erwähnt dass die Lastspitze in UK bis 2035 statt um 3 GW nur um 0.5 GW steigen könnte. Laut einer Studie des Netzbetreibers in Hamburg, die auch in diesem Bericht erwähnt wird, würde ein Anteil von 9% Elektroautos 15% der Verteilnetze der Stadt an seine Grenzen bringen. Das ließe sich mit netzdienlichem Laden aber vermeiden. So können u.a. Kosten für den Ausbau der Netze reduziert werden.
Öffentliche (kommunale) Ladeinfrastruktur sieht heute ja so aus, dass ein E-Auto-Besitzer, der zuhause nicht laden kann (also der typische Straßenparker), an einen Parkplatz mit Ladestation fährt, dort über eine gewisse Zeit lädt und dann die Ladestation wieder verlassen muss.
Das müsste man gesetzgeberisch und von der Infrastruktur her so ändern, dass viel mehr Parkplätze (auch am Straßenrand) elektrifiziert werden und es zur Regel wird, dass E-Autos dort mit angesteckten Ladekabel dauerhaft parken können. Denn nur so kann der Speicher - wie im Vorschlag vorgesehen - angezapft werden.